Am 27.10.2018 fand die traditionelle Gemeinschaftsübung der Feuerwehren St. Martin, Annaberg und Lungötz statt. Als Übungsobjekt diente in diesem Jahr eine Lagerhalle der Firma Kaindl in Lungötz. Übungsannahme war ein Staplerbrand in der Lagerhalle, wodurch Teile der Halle in Brand geraten sind. Fünf Personen wurden in der Halle eingeschlossen und vermisst. Ein besonderes Gefahrenpotenzial stellt die LNG-Erdgas-Anlage, welche sich in der unmittelbaren Nähe des Brandobjektes befindet, dar. Nach der Lage-Erkundung wurde von der Einsatzleitung sofort Alarmstufe zwei ausgelöst. Zudem wurden auch noch die Drehleiter Abtenau, das Einsatzleitfahrzeug und das Atemschutzfahrzeug Tennengau alarmiert.
Als erste Maßnahme nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte wurde sofort ein Atemschutztrupp ausgerüstet und zur Menschenrettung in das Brand-Objekt gesandt. Zeitgleich wurde die Wasserversorgung aufgebaut und die LNG-Anlage mit 4 B- und einem C-Hydroschildern großflächig vor Funkenflug geschützt. Nach Eintreffen der weiteren Einsatzkräfte wurden mehrere Angriffe über die Drehleiter, über das Dach und vom Boden aus aufgebaut. Die drei Atemschutztrupps mussten verschieden Szenerien abarbeiten um die vermissten Personen zu retten. Unter anderem war eine Person unter einem Stapler eingeklemmt und musste vom Atemschutztrupp mittels Hebekissen befreit werden. Weitere vermisste Personen sind in einen Lichtschacht geflüchtet und mussten mittels Flaschenzug gerettet werden. Die Atemschutztrupps wurden vom Atemschutzfahrzeug unterstützt. Das Einsatzleitfahrzeug koordinierte den gesamten Einsatz.
Folgende Einsatzorganisationen und taktischen Einheiten standen bei der Übung im Einsatz:
- Feuerwehr St. Martin am Tennengebirge mit Rüstlösch, Pumpe und 16 Mann
- Feuerwehr Annaberg mit Tank, MTF, Pumpe und 20 Mann
- Feuerwehr LZ Lungötz mit Tank, Pumpe, Kommando und 37 Mann
- Drehleiter Abtenau mit 3 Mann
- Einsatzleitfahrzeug Tennengau mit 4 Mann
- Atemschutzfahrzeug Tennengau mit 3 Mann
- BFK Tennengau OBR Günter Trinker
- Rotes Kreuz mit 2 Fahrzeugen und 3 Mann
- Insgesamt standen 87 Feuerwehrmänner und -frauen im Einsatz
Folgende Gerätschaften und Einheiten standen zur Brandbekämpfung im Einsatz:
- 6x B-Zubringleitung mit 3 Tragkraft-Spritzen
- 4x B-Hydroschild zum Schutz der LNG-Anlage
- 1x C-Hydroschild zum Schutz der LNG-Anlage
- 1x HD-Rohr für den Innenangriff (Atemschutztruppe)
- 2x C-Angriff über das Dach
- 1x C-Angriff vom Boden aus
- 1x B-Angriff über die Drehleiter
- 3x Atemschutztrupp zur Menschenrettung
Als Übungsbeobachter waren die Geschäftsführung und die Brandschutzbeauftragten der Firma Kaindl sowie Bürgermeister Josef Schwarzenbacher und einige unserer nicht aktiven Kameraden anwesend.
Nach ca. einer Stunde wurde Wasser-Halt gegeben und die Übung erfolgreich abgeschlossen. Nach Übungsende lud uns die Firma Kaindl noch zu einer Jause in die Betriebskantine ein. Dafür -und für die Bereitstellung des Übungsobjektes- ein großer Dank an die Firma Kaindl.